Transdermalpflaster richtig handhaben
Transdermalpflaster haben für Patienten den großen Vorteil, dass sie kontinuierlich den benötigten Wirkstoff an die Haut abgeben und dieser von dort in den Körper gelangt. Je nach Anwendungsdauer brauchen die Träger tagelang nicht an die regelmäßige Einnahme der Medikamente zu denken, sondern können sich ganz auf das Pflaster verlassen. Der Anwendungsbereich wird deshalb auch immer größer und reicht vom schmerzstillenden Pflaster über Hormonpflaster, Nikotinpflaster bis zum Pflaster gegen Parkinson oder Alzheimer.
Doch so einfach, wie die Anwendung zu sein scheint, ist sie nicht. Ein falscher Umgang mit dem Transdermalpflaster kann durch eine mögliche Überdosierung den Anwender gefährden. Deshalb gibt es einige Regeln, an die man sich bei der Anwendung halten sollte. Direkt nach der Entnahme aus der Verpackung und dem Entfernen der Schutzfolie wird das Pflaster auf ein unbehaartes oder von Haaren befreites (mit Schere, nicht rasieren) Hautareal im Bereich des Oberkörpers (Brust, Rücken, Oberarm) aufgeklebt.
Transdermalpflaster vertragen keine Hitze. Sie sollten nicht über 25 Grad Celsius gelagert werden, weil sich dadurch die Wirkstoffverteilung im Innern ändern und zu einer fehlerhaften Abgabe führen kann. Auch auf der Haut sollten die Pflaster nicht mit Hitze konfrontiert werden. Sauna und warme Bäder sind ebenso tabu wie Sonnenbaden, Solarium und Heizkissen. Denn dadurch kann die Freisetzungsgeschwindigkeit beschleunigt werden. Dies gilt sogar noch eine Zeit lang, wenn das Pflaster entfernt wurde. Denn in der oberen Hautschicht hat sich ein Depot gebildet, aus dem der Wirkstoff noch eine Weile abgegeben wird.
Aus Sicherheitsgründen darf ein Medikamentenpflaster nicht beschädigt oder zerschnitten werden. Die Pflaster enthalten eine recht hohe Wirkstoffkonzentration, bei einem möglichen Austreten des mitunter flüssigen oder halbfesten Inhalts kann es zu einer lebensbedrohlichen Überdosierung kommen. Gebrauchte Pflaster sind sicher zu entsorgen, damit sie nicht in die Hände von Kindern gelangen. Da sie nach dem Abziehen noch jede Menge Wirkstoff enthalten, können sich Kinder damit vergiften.
Pflaster, die Aluminium enthalten (z.B. Nikotinpflaster), dürfen keinesfalls bei einer Kernspintomographie getragen werden. Sie können sich in der Röhre so stark erhitzen, dass es zu Verbrennungen der Haut kommt.